Optimierung der Inhouse-Vernetzung durch Verwendung alternativer Frequenzbereiche
Je höher die Übertragungsfrequenzen bei der Inhouse-Verteilung sind, desto größer muss für eine definierte Übertragungsstrecke bei vorgegebener Datenrate die Sendeleistung sein. Die Ursachen hierfür liegen im prinzipiellen Zusammenhang zwischen Wellenlänge und Übertragungsdämpfung (im Falle der Freiraumausbreitung steigt bei konstantem Antennengewinn die Dämpfung quadratisch mit der Frequenz) sowie in der mit der Frequenz zunehmenden Dämpfung von Hindernissen wie Wänden, Möbeln etc.
Ein Vergleich der Reichweiten einer “State-of-the-Art” Funkübertragung zwischen den Bereichen 2,4 GHz und 5 GHz bei den am Lehrstuhl durchgeführten Messungen hat diese Tatsache verdeutlicht. Gleichzeitig wurde gezeigt, dass mit herkömmlichen Komponenten im 5 GHz-Bereich bereits die Übertragung zwischen benachbarten Räumen problematisch sein kann.
Im Umkehrschluss ist zu erwarten, dass eine Reduktion der Betriebsfrequenz eine stabile Übertragung bei im Vergleich zu heute üblichem WLAN deutlich geringeren Leistungen möglich ist.
Derartige Frequenzbereiche sind nach heutiger Regulierung nicht verfügbar. Geht man allerdings davon aus, dass mittel- und langfristig Paradigmen der Regulierung sich verschieben und intelligente, adaptive Mechanismen für eine effizientere Nutzung der nicht vermehrbaren Ressource Funkspektrum zum Einsatz kommen werden, ist es sinnvoll, Grundsatzuntersuchungen für alternative Frequenzbereiche zu starten.
Unter der Prämisse, dass heutige Rundfunk-Frequenzbänder im UHF-Bereich verfügbar gemacht werden könnten (durch intelligente Systeme, die Lücken der spektralen Nutzung durch den Primärnutzer detektieren und in den als frei erkannten Bereichen dann eine lokale Vernetzung zulassen), könnten effiziente Übertragungsverfahren zum Einsatz kommen.
Dieses Projekt wird im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Vorhabens "Minimierung der Immission künftiger Funktdienste" (miniWatt II) durchgeführt.